Stiftsgeschichte

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Gebhardsfenster
Admonter Riesenbibel

Geistliches und kulturelles Zentrum der Obersteiermark

Die Gründung des Benediktinerstiftes Admont geht auf eine Stiftung der hl. Hemma von Gurk zurück. Sie erfolgte im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg. Die ersten Mönche kamen aus der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Heute ist das Stift das älteste bestehende Kloster der Steiermark, in dem Vielfalt merkbar wirkt und gestaltet wird.

Nach den Wirren des Investiturstreites gewann Admont rasch an Bedeutung. Es wurde ein monastisches Zentrum für den gesamten süddeutsch-österreichischen Raum. Im Zuge der Hirsauer Reform wurden von Admont 25 Abteien reformiert. Admont wurde dank seiner im 12. Jahrhundert gegründeten Schreibschule ein spirituelles und kulturelles Zentrum. 1120 schloss man dem Stift ein bis zur Reformationszeit bestehendes Frauenkloster nach der Benediktus-Regel an. Dessen Nonnen erwarben sich durch ihre hohe Bildung und literarische Tätigkeit einen bedeutenden Ruf.

Abt Engelbert von Admont (reg. 1297-1327) war einer der vielseitigsten Gelehrten seiner Zeit. Er hinterließ mehr als 40 größere und kleinere wissenschaftliche Abhandlungen. Türkenkriege und Reformation lösten eine Epoche des Niederganges aus. Die Gegenreformation brachte der Abtei neuen Aufschwung. 1644 wurde das Gymnasium gegründet. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden mit den Arbeiten des Kunststickers Frater Benno Haan (1631-1720) und des Stiftsbildhauers Josef Stammel (1695-1765) großartige Kunstwerke.

Im Zuge der regen Bautätigkeit in der Barockzeit begann der Architekt Johann Gotthard Hayberger um 1735 mit einem großzügigen Umbau der Klosteranlage. Der Grazer Baumeister Josef Hueber führte ihn weiter. Er errichtete auch den künstlerisch von Josef Stammel und Bartolomeo Altomonte ausgestatteten weltberühmten Bibliothekssaal.

Ein großer Brand zerstörte 1865 das gesamte Kloster mit Ausnahme der Bibliothek. In den Folgejahren wurden die Stiftsgebäude zum Großteil wieder aufgebaut. Die Admonter Stiftskirche wurde auf den alten Fundamenten wieder neu errichtet. Sie ist der erste große neugotische Sakralbau Österreichs.
Während der Wirtschaftskrise in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte sich das Kloster sein Überleben nur durch den Verkauf wertvoller Kunstschätze sichern. Nach der Enteignung durch das nationalsozialistische Regime im Jahr 1939 kehrten die Mönche 1945 wieder ins Kloster zurück.

Heute ist das Stift Admont ein geistliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum von überregionaler Bedeutung. Der Abtei sind 26 Pfarren inkorporiert. Das Stift ist für die Bestellung des Pfarrers und die Erhaltung der Pfarrkirche und des Pfarrhofes zuständig. Außerdem unterstützt das Kloster ein Pflegeheim in Frauenberg an der Enns und betreibt ein Gymnasium mit derzeit etwa 450 Schülerinnen und Schülern. In den stiftischen Wirtschaftsbetrieben sind rund 500 weltliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.

Die kulturelle Hauptattraktion des Klosters: die barocke Bibliothek und das 2003 eröffnete Großmuseum. Seit 17. März 2017 steht Abt Gerhard Hafner der Admonter Klostergemeinschaft von derzeit 23 Mitbrüdern vor. Sein Wahlspruch lautet: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!” (Johannesevangelium)

Die Stiftsgeschichte

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Abt Zeno Mueller
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Stiftsbrand
Admont um 1840
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