Vorwort Michael Braunsteiner

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Stift Admont 1074 – 950 Jahre lebendiges Kloster

SONDERAUSSTELLUNGEN, NEUAUFSTELLUNG DER KUNSTHISTORISCHEN SAMMLUNG UND DIE MUSEUMSABTEILUNGEN IM JUBILÄUMSJAHR 2024

Das 950-Jahre-Jubiläum sorgt für einen beachtlichen Relaunch der Stiftsmuseen. Die Jubiläumsausstellung 2024 bietet einen abwechslungsreichen Parcours durch die faszinierende Geschichte des Benediktinerklosters. Hochkarätige, zum Teil noch nie gezeigte Schätze aus der Bibliothek, dem Archiv und den Sammlungen dokumentieren die Blütephasen, aber auch die schwierigen Epochen des Stiftes, das mehrmals von der Aufhebung bedroht war. Auch die wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen des Stiftes spiegeln sich in eindrucksvollen Exponaten wider.

Anlässlich des Jubiläumsjahres wurde das Kunsthistorische Museum neu verortet. Zusammen mit der Dauerausstellung „Sammlung Mayer“ im davor liegenden Raum sind nun alle kunsthistorischen Bestände im Erdgeschoß vereint und in einen Dialog gebracht. Vertreten sind Werke vom Mittelalter bis in die Gegenwart: Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Handschriften und weitere Objekte aus der Paramenten- bzw. Kunstkammer.

Die Dauerausstellung im Gotik Museum beruht auf einer Schenkung von Kuno & Helga Mayer. Die 85 Exponate sakraler Kunst stammen vor allem aus der Spätgotik. Neben Glasmalerei und Schmiedeeisenkunst werden hauptsächlich Skulpturen und Tafelbilder gezeigt. Die vertretenen Künstler und Werkstätten (Meister von Seeon, Meister von Kefermarkt, Hans Klocker, Michael Pacher, Hans Multscher, Michel Erhart, Niklaus Weckmann u.v.a.m.) spiegeln die Kunstregionen ihrer Zeit.

Nach dem Stiftsbrand 1865 hat P. Gabriel Strobl, einer der wichtigsten Forscher seiner Zeit, in den Jahren 1866-1906 das heute noch bestehende Naturhistorische Museum aufgebaut. Die Insektensammlung beinhaltet 252.000 Exemplare, darunter mehr als 50.000 Zweiflügler (Mücken und Fliegen). Ein Highlight sind die 242 naturgetreuen Wachsobst-Früchte von P. Constantin Keller (1778–1864). Brücken von den historischen Präparaten zur Kunst unserer Zeit werden 2024 durch punktuelle künstlerische Interventionen geschlagen.

Im Museum für Gegenwartskunst finden Sie zum Jubiläumsjahr einen Querschnitt aus dem seit 1997 im Aufbau befindlichen jüngsten Sammlungsteil des Stiftes Admont. Er besteht aus über 1000 Werken von rund 180 überwiegend in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geborener österreichischer Künstler*innen. Zwei steirischen Künstlern der Zwischenkriegsgeneration, österreichischer Malerei ab den 1980ern und diversen Themenkreisen sind eigene Ausstellungsbereiche gewidmet. Die „MADE FOR ADMONT“-Auftragskunst und zeitgenössische Interpretation mittelalterlicher Madonnen bilden Schwerpunkte.

Das Museum Stift Admont verfügt 2003 über drei von Peter Hans Felzmann gestaltete Multimedia-Räume. Die mit einem Staatspreis für Multimedia ausgezeichneten Räume wurden nach 20-jähriger Laufzeit nun technisch überarbeitet und repräsentieren somit den neuesten Stand der Multimediatechnik.

Mit besten Wünschen für einen eindrucksvollen Besuch!

Michael Braunsteiner
Künstlerischer Leiter

 

Stift Admont GWK Madonna Kaschauer Guillaume Bruere © Michael Braunsteiner
Stift Admont GWK Peter Unterthurner © Michael Braunsteiner
Stift Admont KHM Gotik GWK © Michael Braunsteiner
Gotik Museum c Stefan Leitner
Naturhistorisches Museum Wachsfruechtesammlung www