So gelingt Ihr eigener Klostergarten
Tipps und Anleitungen für die kreative Gestaltung und Pflege eines inspirierenden Klostergartens zuhause
Wie man einen eigenen Klostergarten anlegt…!
Kaum zu glauben, aber der Klostergarten im Benediktinerstift Admont umfasst rund eintausend unterschiedliche Pflanzenarten. Diese gedeihen in sechs geometrisch angeordneten Beeten im harmonischen Miteinander. Klingt gut? Ist es auch! Doch damit Heilkräuter, Gemüsepflanzen und Blumen nebeneinander wachsen können, braucht es eine gute Planung und so einiges an Vorkenntnissen. Wir zeigen hier, wie man einen Klostergarten zu Hause anlegt…


Kleinster Raum, größtmögliche Vielfalt
Wer einen Klostergarten betrachtet, sieht schon auf den ersten Blick: Hier wird jedes auch noch so kleine Fleckchen Erde optimal genutzt. Kein Wunder, denn der mittelalterliche Klostergarten hatte gleich mehrere Funktionen: Er wurde zur Selbstversorgung sowie zur Heilmittelherstellung verwendet und hatte ebenso eine symbolische Bedeutung. Letztere zeigte sich besonders in der Wahl der Blumen. Gepflanzt wurde etwa die weiße Rose, die für die Jungfräulichkeit und Reinheit der Gottesmutter steht. Selbiges gilt für das Maiglöckchen, das heute noch auch als Marienblume bekannt ist. Beliebt war auch die rote Rose. Sie war ein Symbol für die Liebe und das Leid von Jesus Christus. Eine Tradition, die auch heute noch zum Tragen kommt: Im Klostergarten von Stift Admont wachsen Narzissen, die für das ewige Leben und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod stehen, genauso wie rote und weiße Tulpen, die die Passion Christi sowie die Reinheit und die Unschuld symbolisieren.
Auf gute Nachbarschaft
Stift Admonts Klostergarten wird von Isabella Berghofer und ihrem Team betreut. Die Blumen, Kräuter und Gemüse- und Obstsorten, die hier gedeihen, sind ein bunter Mix aus einjährigen und mehrjährigen Pflanzen. Was wo wachsen soll, werde jedoch nicht dem Zufall überlassen, sondern müsse gut überlegt sein, wie die Leiterin der Stiftsgärtnerei betont: „Bei Kräutern ist aufzupassen, dass nur jene nebeneinander gepflanzt werden, die dieselbe Pflege benötigen.“ So brauchen mediterrane Kräuter viel Sonneneinstrahlung und einen kargen, sandigen Boden, während beispielsweise Liebstöckel eine nährstoffreiche und feuchte Erde bevorzugt. Auch bei Gemüsearten kann die Fachfrau mit praktischen Tipps unterstützen: „Salat und Kohlrabi geben hervorragende Beetnachbarn ab. Tomaten und Gurken sollten jedoch nicht in unmittelbarer Nähe zueinander wachsen. Dasselbe gilt für Petersilie und Schnittlauch.“


Welche Kräuter nicht fehlen sollten
Welche Kräuter man in den hauseigenen Klostergarten setzen sollte, hängt von ihrer Nutzung ab. Traditionell werden sowohl Heil- als auch Küchenkräuter gepflanzt. Die Beschaffung letzter ist einfach: Klassiker, wie Rosmarin, Liebstöckel, Thymian und Salbei, können einfach erworben werden. Um Tees, Tinkturen und Kaltauszüge für die eigene Hausapotheke herzustellen, braucht es jedoch auch Heilkräuter, die man nur im ausgewählten Fachhandel findet. Dazu zählen: Schafgarbe, Spitzwegerich, Frauenmantel, Johanniskraut und Ringelblume. Nicht fehlen sollten auch Melisse, Kamille, Pfefferminze, Eibisch, Wermut, Lavendel und Echinacea. Beim Einpflanzen ist zu beachten, dass Kräuter mit einem hohen Wuchs, wie etwa Echinacea und unterschiedliche Minzearten, in die Beetmitte zu setzen sind. In den Randbereich kommen Kräuter mit weniger Platzbedarf.
Klostergarten anlegen: Schritt 1 bis 7
Sobald die Auswahl der Pflanzen getroffen ist, kann mit dem Anlegen des Klostergartens auch schon begonnen werden:
Schritt 1: Die Beete abmessen und in jede Ecke einen kleinen Holzpflock einschlagen. Danach die geometrischen Felder mit einer Schnur umspannen. Achtung: Zwischen den Beeten genügend Platz für die Wege lassen.
Schritt 2: Entlang dieser Begrenzung wird nun die Umrandung der Beete mit einem Spaten umgestochen.
Schritt 3: Den Rasen, der sich auf den abgesteckten Feldern befindet, entfernen und die darunterliegende Erde mit dem Spaten auflockern.

Schritt 4: Die bereits vorhandene Erde mit zuvor gekaufter Pflanzenerde vermischen, sodass der Boden eine optimale Grundlage für die ausgewählten Gemüse-, Kräuter- und Blumenarten darstellt. Wo mediterrane Kräuter wachsen sollen, kann feiner Sand der Erde beigefügt werden.
Schritt 5: Bei der Bepflanzung wird von innen nach außen gearbeitet. Hohe Pflanzen sollten im Inneren des Beetes, niedrigere Pflanzen im äußeren Bereich wachsen.
Schritt 6: Bei der Umrandung der Beete sind die Möglichkeiten vielfältig. Sehr gut geeignet ist Lavendel, da er sowohl mit seinem buschigen Wuchs und seinem betörendem Duft punktet als auch einfach zu pflegen ist. Ebenso optimal sind kurz geschnittene Liguster- als auch Buchsbaumhecken.
Schritt 7: Um Kieswege zwischen den Beeten anzulegen, muss ebenso zuerst die vorhandene Rasenschicht entfernt werden. Danach wird der Boden ausgehoben, um eine Schicht aus Schotter oder Splitt aufzutragen. Darauf sollte ein Vlies gegen Unkraut angebracht und anschließend der Weg mit Kies aufgefüllt werden.