Hl. Vater Papst Franziskus
Vatikan
Mag. Dr. Wilhelm Krautwaschl
Diözesanbischof von Graz-Seckau
Mag. Dr. Franz Lackner OFM
Erzbischof von Salzburg
Superintendent Mag. Wolfgang Rehner
Evangelische Kirche Steiermark
Mag. Johannes Perkmann OSB
Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation
Dr. Korbinian Birnbacher OSB
Erzabt von St. Peter
Hermann Glettler
Diözesanbischof von Innsbruck
SR. Dr. Hanna Jurmann OSB
Benediktinerinnen Steinerkirchen
SR. M. Elisabeth Barlage OSB
Abtei Frauenwörth am Chiemsee
Dr. Alexander Van der Bellen
Bundespräsident der Republik Österreich
Karl Nehammer, MSc
Bundeskanzler der Republik Österreich
Mag. Christopher Drexler
Landeshauptmann der Steiermark
HR Dr. Christian Sulzbacher
Bezirkshauptmann von Liezen
Christian Haider
Bürgermeister der Marktgemeinde Admont
Mag. Albert Wonaschütz
Prof. am Stiftsgymnasium Admont; Leiter des Kirchenchors
Hl. Vater Papst Franziskus
Vatikan
Lieber Abt Gerhard, mit Freude habe ich von den bevorstehenden Feierlichkeiten zum 950-jährigen Bestehen des Benediktinerstiftes Admont Kenntnis erhalten. Ich danke Gott für das lange segensreiche Wirken Ihrer Gemeinschaft in der Steiermark und weit darüber hinaus. Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria, des heiligen Benedikt, des heiligen Blasius und der heiligen Hemma von Gurk zeige der Herr Ihnen allen in seiner Güte den Weg des Lebens und lasse Ihr Wirken zur Verherrlichung Gottes und zum Heil der Seelen weiterhin reiche Frucht bringen. Von Herzen erteile ich Ihnen und den Mönchen sowie allen, die mit dem Stift Admont geistlich verbunden sind, meinen Segen.
Mag. Dr. Wilhelm Krautwaschl
Diözesanbischof von Graz-Seckau
Eine Ahnung von der Größe Gottes erfahren Es wäre interessant zu erleben, wie Erzbischof Gebhard von Salzburg und Hemma von Gurk heute nach 950 Jahren reagieren würden, würden sie das Benediktinerstift Admont sehen … Wie überrascht wäre Hemma, dass die von ihr geschenkten Güter in der Region und weit darüber hinaus Arbeitsplätze sichern und vielen Menschen ein gutes Leben ermöglichen. Und auch Gebhard wäre hoch erfreut über die Blüte von Seelsorge, Kunst und Kultur, die seit den ersten Mönchen mit ihrer Devise ora et labora et lege – bete und arbeite und lies – gewachsen ist. Mit Recht ist Admont heute stolz, ein religiöser Brennpunkt im Norden der Steiermark und ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung zu sein. Als Bischof der Diözese Graz-Seckau bin auch ich stolz, dieses Kloster im Diözesangebiet zu wissen. Wer sich Admont nähert, muss voller Bewunderung sein, denn gewaltig präsentiert sich das Stift mit der Stiftskirche und der Klosteranlage den Ankommenden. Vergessen sind die Tiefpunkte der Klostergeschichte, die es mit Türkenkriegen, Reformation, Klosterbrand und Wirtschaftskrise auch gab. Weltweit herausragend erleben wir die Stiftsbibliothek und bereichernd ist das Museum mit seinen unterschiedlichsten Aspekten von Naturkunde und Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hier kann man sich bilden, erfreuen und staunen – und bekommt im Staunen ein Geschenk: Ein wenig Ahnung von der Größe Gottes. Ora et labora et lege bedeutet in Admont, dass die Klostergemeinschaft sich regelmäßig mehrmals am Tag zum gemeinsam Gebet versammelt und die Mitbrüder in Seelsorge, Lehre, Erziehung und Wirtschaft arbeiten. Ziel dieses ora et labora et lege ist es, zu Gott zu beten, an der Schöpfung zu arbeiten und Neues zu ergründen – mit den Möglichkeiten der Zeit. Das gelingt der Admonter Klostergemeinschaft seit 950 Jahren vorbildhaft gut. Für diese konsequente, immer wieder auf die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Zeit reagierende und für die Menschen – egal ob Bewohner und Bewohnerinnen oder Besucher und Besucherinnen – da seiende Haltung der Admonter Klostergemeinschaft möchte ich für die Zukunft den reichen Segen Gottes erbitten. Damit viele Menschen ins Benediktinerstift Admont kommen, hier in eine „andere“ Welt eintauchen und diesen Ort berührt, gestärkt und staunend ob des göttlichen Wirkens verlassen.
Mag. Dr. Franz Lackner OFM
Erzbischof von Salzburg
Vor beinahe einem Jahrtausend trugen zwölf aus Salzburg ausgesandte Mönche die Regel des Heiligen Benedikt in die Obersteiermark. Durch die Stiftung der Hemma von Gurk und die Erlaubnis Gebhards, des damaligen Erzbischofs von Salzburg, konnte eine Klostergemeinschaft begründet werden, die schnell ihr Potential zeigte und verwirklichte. Admont wurde ein Zentrum der Wissens- und Glaubensvermittlung, in dem die Liebe zu Gott und die Liebe zu Weisheit und Wissenschaft nebeneinander und miteinander existieren konnten. Heute würde man sagen: Eine Erfolgsgeschichte – doch „Erfolg“, das meint im Religiösen auch immer das Gnadenreiche und Segensbringende mit. Das Stift Admont hat durch verschiedenste Zeiten und Herausforderungen hindurch bestanden. Es erlebte die Wirren der Reformationszeit, es wurde Opfer der Flammen und doch wieder aufgebaut, es konnte selbst den Terror und die Beraubung durch den Nationalsozialismus überwinden. Heute kann die Gemeinde, die Klostergemeinschaft, der Angestelltenstab und – weiter gefasst – auch die Steiermark mit Stolz auf dieses Kulturdenkmal blicken, das nicht nur uraltes Wissen in seiner Bibliothek beherbergt, sondern auch Bildung und Glauben in heutiger, zeitgemäßer Form an Schülerinnen und Schüler weitergibt. Der Blick auf die Geschichte, besonders aber die Resilienz Admonts lässt auch für die Zukunft Gutes erhoffen. Meine herzlichen Segenswünsche begleiten das Wirken dieses Ortes und derer, die in ihm eine Heimat gefunden haben.
Superintendent Mag. Wolfgang Rehner
Evangelische Kirche Steiermark
950 Jahre Stift Admont. Dazu an dieser Stelle Gruß und Segenswünsche aus der Ökumene, namentlich von evangelischer Seite. Die Hälfte seiner Geschichte hindurch hat Stift Admont Berührung und Nachbarschaft mit Evangelischen gehabt. Entlang der Jahre war die Gestaltung der Berührungsflächen durchaus unterschiedlich. In der Visitation von 1581 wird bei etlichen Gesprächsprotokollen festgehalten, die im Dienst von Stift Admont stehende Person sei der protestantischen Seite zuzurechnen. Etwa: „ist der Augspurgischen Confession“; „ist lutherisch“; „ist indifferens, hatt daß sacrament bey dem stifft Admont (…) beyderley gestallt empfanngen“; „ist in religione verfürt, aber mit Gottes hilf zu conuertiern“… Auf die konfessionell so unklare Zeit des 16. Jahrhunderts folgten Jahrhunderte der strikten kirchlichen Trennung und Gegnerschaft. Nach rund 900 Jahren Stift Admont nahm das Zeitalter der Ökumene für das Stift und die evangelischen Geschwister in seiner Nachbarschaft Gestalt an. Im Stiftsgymnasium ist der evangelische Religionsunterricht bestens implementiert, Abt Gerhard ist seit seinen Jahren als Kaplan in Schladming in vielfältiger Weise mit Evangelischen in der Region vernetzt und ökumenische Gastfreundschaft lässt sich im Stift immer wieder und beglückend erfahren. Dafür sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Die ökumenischen Bestrebungen in Richtung eucharistische Gastfreundschaft haben in der heutigen Zeit gute Aussicht auf Verwirklichung. Somit verbinde ich diese Grüße und Segenswünsche zum 950. Jubiläum mit dem Ausdruck der Hoffnung auf die Fortsetzung der gelebten Geschwisterlichkeit in der Gemeinschaft zu der wir vom Herrn der Kirche gerufen sind.
Mag. Johannes Perkmann OSB
Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation
Es ist etwas Bemerkenswertes 950 Jahre Bestehen feiern zu können, besonders in unserer sonst so kurzlebigen Zeit mit all ihren „Momentanismen“ und Vergänglichkeiten. Das Stift Admont, 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg mit den Gütern der hl. Hemma gegründet, hat seither eine sehr fruchtbare Wirksamkeit entfaltet. Da spielt vieles zusammen: Der Segen von oben, die Vision des Gründers und das tatkräftige Wirken der Mönche und aller, die hier mitgearbeitet haben. Erzbischof Gebhard hat in schwierigen Zeiten, mitten in einer Krise, investiert und damit an die Zukunft geglaubt. Das kann nur, wer ein tragfähiges Konzept, eine klare Vision und vor allem ein Grundvertrauen hat in den, „der von Anfang an die Zukunft verkündet“ (vgl. Jes 46,10). In Gott zu gründen, ihn als Ziel anzustreben, der Gottsuche den ersten Platz zu geben ist der tragfähige Grund, damit etwas bleibt. Und Klöster baut man nicht, um Probleme zu lösen, sondern mitten aus den Problemen heraus Gott zu loben, schreibt H. Nouwen einmal. In einem benediktinischen Haus sind Räume und Zeiten so geordnet, dass das Gotteslob, die Gottsuche wirklich Platz hat. Das ist die erste und bleibende Aufgabe von Klöstern. Dazu kommt, dass der hl. Benedikt ein sehr ganzheitliches spirituelles Konzept vermittelt, damit der Glaube geerdet ist und sich der Welt stellt. Daraus resultieren viele Aufgaben, die das Stift Admont wie die anderen Klöster auf je ihre Weise bis heute leben. Dazu zählt die Verbundenheit mit der Schöpfung und die Verantwortung für Grund und Boden – ein immer aktuelles Anliegen, gerade auch wenn man an die Bedrohtheit des Klimas und der Natur denkt. Sich für Menschen einzusetzen und sie seelsorglich begleiten, ist ein weiterer Grundpfeiler der Weltverantwortung der Klöster. Der hl. Benedikt dachte sehr seelsorglich und für ihn gehören Schüler und Gäste selbstverständlich zum Kloster dazu. So wird in den benediktinischen Schulen danach gestrebt, mehr mitzugeben als nur eine Ausbildung für gerade gefragte Kompetenzen. Der ganze Mensch wird in den Blick genommen, um die spirituellen, musischen und kreativen Begabungen zu wecken und einen sozialen Sinn zu entwickeln. Der geschichtliche Werdegang hat viele Klöster zudem zu bedeutenden Orten der Architektur, Kunst und Musik gemacht. Damit sind Erlebnisräume zum Staunen, zum Nachdenken und zur Inspiration eröffnet. So blickt Admont auf eine reiche Geschichte zurück und baut auf guten Grundlagen auf. Was wird die Zukunft bringen? Wie wird es weitergehen? Tomáš Halík, ein bedeutender theologischer Autor unserer Zeit, meint, dass es für die Zukunft der Kirche dringend geistliche Zentren braucht, die Orte der Anbetung und Kontemplation sind, aber auch einen Raum für Begegnungen und Gespräche bieten, um die eigene Glaubenserfahrung zu teilen. Er denkt dabei ausdrücklich an die spirituelle und kulturelle Bedeutung der Benediktinerklöster, an die es anzuknüpfen gilt. Möge Admont ein solcher Ort mit Zukunft sein, um visionär und mit Gottvertrauen weiterhin zu wirken. Als Präses der Österreichischen Benediktinerkongregation danke ich für alle Beiträge des Stiftes Admont zum benediktinischen Leben in Österreich sowie für alles solidarische Miteinander in unserer Kongregation und wünsche zum Jubiläum von Herzen Gottes Segen!
Dr. Korbinian Birnbacher OSB
Erzabt von St. Peter
Den Mitbrüdern von Admont … darf ich immer am 15. Juni – zum Festtag des Klostergründers Gebhard – im Rahmen einer Eucharistiefeier ein geistliches Wort spenden. Ich darf das als Abt desjenigen Klosters tun, das vor 950 Jahren die ersten Mönche nach Admont entsandt hat. Neben dem Versuch, historische Bezüge und monastische Beziehungen mit der Gegenwart zu verbinden, darf ich als Abt des „Mutterklosters“ vor allem immer auch Dank aussprechen für das Viele und Großartige an guten Werken, das von dieser Gründung stets ausgehen durfte und gegenwärtig auch darf. Die zahllosen wirtschaftlichen, sozialen und künstlerischen Leistungen, die aus dem Geist des Glaubens von diesem Stift, das sich als das älteste in der Steiermark bezeichnen darf, ausgehen, sprechen für sich. Ich habe den Eindruck, dass da die Saat des Evangeliums, das jedes Jahr am Gedenktag des Salzburger Erzbischofs Gebhard verlesen wird, in Admont aufgegangen ist. Die Seligpreisungen aus der Bergpredigt (Mt 5, 1-12a) sind seit jeher Verheißungen und Zusagen: … dass den vor Gott Armen das Himmelreich gehört … dass die Trauernden getröstet werden … dass die Sanftmütigen das Land erben … dass die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden gesättigt werden … dass die Barmherzigen Erbarmen finden werden … dass die Gott schauen dürfen, die ein reines Herz haben … dass die Kinder Gottes genannt werden, die Frieden stiften … dass denen das Himmelreich gehört, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden. Ja, lieber Abt Gerhard und liebe Mitbrüder von Admont, abgesehen von Schmähung, Neid und Verfolgung, die ja nie fehlen, dürft Ihr Euch in Eurem großen Jubiläumsjahr wirklich freuen und jubeln: Denn Euer Lohn wird groß sein im Himmel! Im Namen der Erzabtei St. Peter darf ich aus ganzem Herzen Dank sagen für Euer Lebenszeugnis – durch all die Jahrhunderte hindurch – und für die vielseitige Freundschaft, herzliche Nähe und treue Verbundenheit unserer beiden Klöster! Bleiben wir im Geist des hl. Benedikt auch weiterhin offen und wach in unserer Suche nach Gott!
Hermann Glettler
Diözesanbischof von Innsbruck
950 Jahre! Herzlichen Glückwunsch an Abt Gerhard und seine Gemeinschaft und an alle Menschen und Einrichtungen die von Admont profitieren. Ich wähle bewusst diesen ökonomischen Begriff, weil tatsächlich ein kirchlicher Ort, der lebendig ist und vieles in Bewegung gesetzt hat, sich für viele als sehr günstig erweist und Segen geworden ist. Nämlich dieses kreative Zusammenspiel von Gebet, Arbeit, Studium, Gastfreundschaft ist ein bewerteter Mix seit 950 Jahren in Admont.
SR. Dr. Hanna Jurmann OSB
Benediktinerinnen Steinerkirchen
Eine kleine Zeitspanne der beachtlichen Geschichte des Stiftes Admont von 950 Jahren ist verwoben mit der Geschichte der Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens in Steinerkirchen an der Traun (OÖ). Der Einsatz von Mitschwestern in Admont und ebenso am Frauenberg gründet im Sendungsauftrag unserer Gemeinschaft, der fokussiert ist auf Dienste in pastoralen und caritativen Aufgabenbereichen. Viele Schwestern lebten und arbeiteten in Pfarren und kirchlichen Einrichtungen in beinahe allen österreichischen Diözesen, insbesondere auch in den Benediktinerstiften. Seit 1956 waren drei (vorübergehend zwei) Schwestern nach Admont entsandt – als Sakristanin in der Stiftskirche, als Krankenpflegerin für Patres und Schüler sowie als Pfarrschwester für die Stiftspfarre. Später übernahmen unsere Schwestern anstelle der Krankenpflege Dienste in der Prälatur. In der ersten Zeit unserer Präsenz in Admont gab es mehrmals personelle Änderungen, dann setzte sich die benediktinische Beständigkeit durch: Ab 1979 bildeten Sr. Gertraud Rofner (Prälatur), Sr. Friedburg Stachl (Sakristei) und Sr. Verena Gstrein (Stiftspfarre und Religionsunterricht) eine kleine, stabile Schwesterngemeinschaft, die geprägt war von mitschwesterlichem Wohlwollen und gegenseitiger Unterstützung. Als Sr. Gertraud im Jahr 2017 krankheitsbedingt ins Mutterhaus nach Steinerkirchen zurückkehrte, konnte sie dankbar auf 56 Jahre Dienst im Stift Admont zurückblicken. Aufgrund des Nachwuchsmangels in unserer Gemeinschaft ist Sr. Friedburg zuletzt allein in Admont verblieben – mit ungebrochener Freude an ihrem Dienst seit 1974. Das Leben und Wirken meiner Mitschwestern im Stift war und ist eingebettet in eine Atmosphäre des Willkommenseins, der Wertschätzung und einer guten Zusammenarbeit mit den Mitbrüdern sowie mit der Bevölkerung. Dadurch ist den Schwestern Admont mit den Jahren zur Heimat geworden. Aus der vielfältigen, schönen und sorgfältig gestalteten Liturgie in der Stiftskirche konnten sie wertvolle geistliche Impulse schöpfen. Kirche, Pfarre und Schule eröffneten Räume für bereichernde Begegnungen mit vielen Menschen. Als Priorin unserer Gemeinschaft bin ich dankbar dafür, dass unsere Schwestern in Admont einen Lebensraum gefunden haben, in dem sie sich menschlich und geistlich entfalten konnten. Ich freue mich über die Anerkennung und Wertschätzung für ihr Dasein und Dienen. Nicht zuletzt bin ich dankbar für die herzliche Gastfreundschaft, die ich bei meinen Besuchen vor Ort seit Jahren erfahren darf sowie für die guten, wohlwollenden Kontakte auf Augenhöhe. Von Herzen freue ich mich mit Abt Gerhard und den Mitbrüdern über das jahrhundertelange beharrliche und fruchtbare Wirken und wünsche Gottes Segen, Mut und Kreativität für den weiteren Einsatz der gesamten stiftischen Familie in Pastoral, Schule, Kultur und in den Wirtschaftsbetrieben – im Geist des heiligen Benedikt.
SR. M. Elisabeth Barlage OSB
Abtei Frauenwörth am Chiemsee
Seit 2014 darf ich im Benediktinerstift Admont Gast sein und dort in dieser geistlichen und landschaftlich wunderschönen Atmosphäre Kräfte tanken. Je öfter ich komme, desto mehr fühle ich mich dort zuhause. Ich selbst darf als Benediktinerin in der Abtei Frauenwörth auf der wunderschönen kleinen Insel Frauenchiemsee leben. Unsere Altäbtissin Mutter M. Domitilla Veith OSB hatte enge Beziehungen zu Admont. Auch etliche meiner älteren Mitschwestern waren dort vor Jahrzehnten in Urlaub. Mutter Domitilla war es immer ein Anliegen, dass diese Beziehungen weiter gepflegt würden. Im Jahr vor ihrem Tod vererbte sie mir ihre Unterlagen über Admont und Umgebung. Als sie im Januar 2014 starb, stand Altabt Bruno dem Requiem vor. Bevor er uns wieder verließ, lud er die Schwestern unseres Konventes ein, doch mal wieder nach Admont zu kommen. Dieser Einladung folgte ich gern. Gebürtig komme ich aus Norddeutschland und so hatte ich einen Weg von der Nordsee zum Chiemsee hinter mir. Es dauerte etliche Jahre – eben bis 2014 – bis ich mich ins Österreichische zum Urlaub wagte. In unserer Abtei bin ich unter anderem für Baumaßnahmen zuständig. Und je mehr ich auf den Gerüsten umherlief, desto mehr zog es mich in die Berge. Und so bekamen die Berge rund um Admont immer mehr Anziehungskraft für mich. Es sind aber nicht nur die Berge, sondern auch die benediktinischen Mitbrüder. Als Benediktinerin ist mir auch im Urlaub eine benediktinisch geprägte Umgebung eine Notwendigkeit. [Frater Rupert kannte ich von unserer Abtei her. Früher kam er mindestens einmal jährlich, um bei unserem Irmengardfest an meiner Seite einen der zwei Leuchter zu tragen. Mir war vor Jahren die Aufgabe der Kreuzträgerin angetragen worden. Das ist mir eine ehrenvolle Aufgabe.] Und je öfter ich nach Admont komme, desto vertrauter werden mir die Mitbrüder. Es tut mir unendlich gut, dort sein und mich deren Gastfreundschaft erfreuen zu dürfen. Die Verbindungen zwischen unseren Klöstern sind aber nicht nur individueller Art. Es gibt auch geschichtlich einen Sachverhalt, der mich sehr beeindruckt. Es handelt sich um das Schicksal des von der Hl. Hemma gegründeten Klosters in Gurk. Von der Hl. Hemma stammen die Güter zur Gründung eines Klosters im Ennstal. Sie übergab diese vertraglich dem Salzburger Erzbischof Baldwin. Dreißig Jahre später wurde im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard damit das Stift Admont gegründet. Zurück zum Kloster in Gurk. Ihm war kein langes Leben beschieden. Es wurde 1072 von Erzbischof Gebhard aufgelassen und diente als materielle Basis für das erste Salzburger Eigenbistum. Und ein ähnliches Schicksal hatte 1213 Erzbischof Eberhard II. im Sinn, als er ein zweites Eigenbistum zu gründen gedachte. Auch auf unserer Chiemseeinsel wollte er das Nonnenkloster auflösen, um das neue Bistum mit dessen Besitz auszustatten. Papst Innozenz III. vereitelte allerdings dieses Ansinnen. Stattdessen gab er auf dem Laterankonzil von 1215 die Erlaubnis, den Sitz des Bistums (Chiemsee) auf der Nachbarinsel Herrenchiemsee zu errichten. Dieser Plan wurde 1216 verwirklicht. Und so blieb unser Kloster, die Abtei Frauenwörth, bestehen. Ich möchte schließen mit Dank. Es ist mir eine Ehre, dass mir angetragen wurde, zu dieser Festschrift einen Beitrag zu erstellen. Das möchte ich nutzen, um meine große Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für die wohltuende, großzügige Gastfreundschaft, die ich jetzt schon so viele Male geschenkt erhielt. Möge Gott das Benediktinerstift Admont mit seinem Segen überhäufen, so dass es in die weite Zukunft hinein ein Ort ist und sein wird, an dem Gott gesucht und bezeugt wird – er, der das Leben in Fülle ist, nach dem wir uns alle sehnen.
Dr. Alexander Van der Bellen
Bundespräsident der Republik Österreich
Viele Dinge halten ein paar Jahre oder vielleicht Jahrzehnte, einige wenige überdauern Jahrhunderte. Dass nun jedoch etwas über die Zeitspanne von fast einem Jahrtausend Bestand hat, ist kaum vorstellbar. Mit dem Benediktinerstift Admont feiert ein ganz besonderer Ort solch ein kaum vorstellbares Jubiläum: Es wird 950 Jahre alt. Und mit ihm ein Ort unglaublicher Schönheit und historischer Bedeutung, ein Ort der Spiritualität, des Wissens und der Kunst. Und nicht zuletzt ein Ort der Begegnung, der Menschen aus allen Ecken der Welt zusammenbringt. Bei einer so langen zurückreichenden Geschichte ist die Versuchung groß, hauptsächlich zurückzuschauen. Die immer wechselnden Ausstellungen und Kunstsammlungen, vielfältigen Workshops, Veranstaltungen und Kooperationen aber zeigen deutlich, dass man hier den Blick auch bewusst nach vorne richtet. 2024 werden anlässlich des Jubiläums die Stiftsmuseen ganz neu aufgestellt und dadurch wieder neu erlebbar. Beim Stichwort Admont fällt den meisten Menschen wahrscheinlich zuallererst die prächtige Klosterbibliothek mit ihren drei Etagen ein, die zu den schönsten auf der ganzen Welt gehört. Dabei ist das Benediktinerstift mit seinen Klostergärten, dem Stiftskeller, dem Weingut, 26 Pfarren, dem Stiftsgymnasium und allen anderen Einrichtungen wahrlich ein Gesamterlebnis. Ich habe außerdem gelesen, dass das Stift ein Gesundheitszentrum errichtet hat und auch in Bezug auf Digitalisierung sehr aktiv ist. Mit all dem ist das Benediktinerstift Admont ein großes Unternehmen, dessen Erfolg den vielen Menschen zu verdanken ist, die sich mit Herz und Hirn dafür einsetzen. Sie alle sorgen dafür, dass dieser Ort auch nach so vielen Jahrhunderten mit Leben, Musik und Kultur gefüllt ist. Sie erhalten nicht nur ein wertvolles Kulturgut, durch Ihr Zutun bauen Sie es tagtäglich weiter aus und machen es damit zu einem Zuhause der Vielfalt, der Offenheit, der Menschlichkeit. Ich gratuliere dem Benediktinerstift Admont von Herzen zu diesem ganz besonderen Jubiläum und wünsche Ihnen alles Gute.
Karl Nehammer, MSc
Bundeskanzler der Republik Österreich
Das Benediktinerstift Admont kann im Jahr 2024 auf sein 950-jähriges Bestehen und die damit verbundene, vielfältige Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Als Erzbischof Gebhard von Salzburg im Jahre 1074 auf Basis einer Stiftung der Heiligen Hemma von Gurk das Kloster gründete, konnte er wohl noch nicht ahnen, welch bedeutendes monastisches Zentrum hier entstehen würde. Die ersten Mönche von damals wären gewiss von Freude und Dankbarkeit erfüllt, könnten sie das heute älteste bestehende Kloster der Steiermark in seinem vielgestaltigen Wirken betrachten. In seiner langen Geschichte hat das Stift Admont trotz mancher Herausforderungen eine prägende Bedeutung für die Region erlangt und ist zu einem geistlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum des obersteirischen Raums geworden. Ganz im Sinne des Heiligen Benedikt von Nursia stehen die Gottes- und Nächstenliebe sowie die pastorale Seelsorge im Mittelpunkt des Konvents. Die Nähe zu den Menschen wird von der Klostergemeinschaft in vielfältiger Weise gelebt. Eine wichtige Rolle nehmen im Benediktinerstift Admont auch Aufgaben in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur ein. So sind das Gymnasium und das Stiftsmuseum weithin bekannt. Von ganz besonderem kunst- und kulturhistorischem Stellenwert ist wohl die weltgrößte Klosterbibliothek, ein barockes Gesamtkunstwerk. Darüber hinaus ist das Benediktinerstift auch ein wichtiger Arbeitgeber in zahlreichen Wirtschaftsbetrieben. Hervorheben möchte ich den wertvollen Beitrag, den die Klostergemeinschaft bei der Vermittlung von Werten leistet, die in unserer Gesellschaft unverzichtbar sind. Der Einsatz für einen friedvollen Umgang miteinander, für solidarisches Handeln und ein gemeinsames ethisches Fundament tragen zum Funktionieren unserer Gesellschaft bei. Gerade in der Arbeit mit jungen Menschen kann die Wichtigkeit von sozialer Verantwortung und gegenseitigem Respekt vermittelt werden. Das Leben und Wirken der Admonter Mönche steht auch beispielhaft für die sinnstiftende Kraft von Glauben und Nächstenliebe, die uns Halt und Orientierung gibt. Das 950-jährige Jubiläum ist ein würdiger Anlass, um das bis heute Erreichte zu feiern, die gegenwärtige Lebendigkeit des Stiftes weiter zu fördern und einen optimistischen Blick in die Zukunft zu richten. Für ihr vielfältiges Engagement möchte ich der heutigen Klostergemeinschaft und ihrem Leiter, Abt Mag. Gerhard Hafner, danken. Ihnen, allen Mitarbeitenden der Stiftsbetriebe, der Leserschaft des Klostermagazins und allen, denen das Stift Admont am Herzen liegt, wünsche ich alles Gute und viel Freude beim Lesen dieser Jubiläumsausgabe.
Mag. Christopher Drexler
Landeshauptmann der Steiermark
Seit dem Jahr 1074 leben im Stift Admont benediktinische Mönche ganz nach der Benediktsregel. „Ora et labora et lege“ prägt dabei nicht nur den Alltag im Konvent, sondern ist darüber hinaus durch die vielschichtigen Tätigkeitsfelder des Stifts für die ganze Region prägend. Mit der Klosterbibliothek und den Museen ist das Stift Admont ein wesentlicher Bestandteil der steirischen Museumslandschaft und eine bedeutende Sehenswürdigkeit, für die unsere Heimat bis über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist. Denn die Stiftsbibliothek ist nicht nur ein Gesamtkunstwerk, sondern ist mit 70.000 antiquarischen Büchern ein Wissensspeicher, der über Jahrhunderte gewachsen ist. Mit dem Gymnasium betreibt der Konvent zudem eine der größten Schulen der Region und leistet einen wesentlichen Beitrag, das reichhaltige Wissen des Klosters weiterzugeben und maßgeblich an der Ausbildung kommender Generationen beizutragen. Das Stift ist zugleich auch ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor in der Region und darüber hinaus. Vom Forstbetrieb über die Energiegewinnung bis zur Weinproduktion ist das Stift in vielen Bereichen aktiv, generiert regionale Wertschöpfung und beschäftigt bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Steiermark. Gleichzeitig ist das Stift auch im sozialen Bereich tätig, vom Admonter Gesundheitszentrum bis hin zu einem eigenen Seniorenzentrum werden auch hier wesentliche Aufgaben übernommen. Und insbesondere im Glauben ist das Stift durch die Betreuung zahlreicher Pfarren für die Region prägend. Zudem versucht der Konvent, moderne und alternative Zugänge der Glaubensvermittlung zu finden, um etwa auch über soziale Medien ein spirituelles Angebot zu bieten. Der Konvent prägt mit seinem umfangreichen Wirken bereits Jahrhunderte der steirischen Geschichte und wird auch in Zukunft zu einer lebenswerten Steiermark beitragen. Ich gratuliere dem Kloster daher recht herzlich zum 950-jährigen Jubiläum und bedanke mich als Landeshauptmann der Steiermark für die zahlreichen Aufgaben und den gesellschaftlichen Beitrag, den die Mönche des Stifts rund um Abt Gerhard Hafner OSB regelmäßig leisten. Ein steirisches „Glück auf“!
HR Dr. Christian Sulzbacher
Bezirkshauptmann von Liezen
Geschätzte Leserinnen und Leser! 1074, und damit vor 950 Jahren, wurde das Benediktinerstift Admont gegründet und hat sich in dieser langen Zeit zum geistlichen, kulturellen, aber auch wirtschaftlichen Zentrum im Bezirk Liezen entwickelt. Das Stift stellte dabei, trotz der vielfältigen Umgestaltungen und Änderungen, stets einen stabilisierenden Faktor dar, der nicht nur das Leben in unserem Bezirk aktiv mitgestaltete, sondern auch vielfältig wirtschaftlich tätig war und somit Arbeitsplätze schuf und erhielt. In all diesen Jahren war das Benediktinerstift Admont auch intensiv darum bemüht, nachhaltig zu wirtschaften und die Natur zu bewahren. Vor allem die naturverträgliche Bewirtschaftung der Wälder im Rahmen einer ökologischen Forstwirtschaft war in diesen Jahrhunderten ein bedeutendes Vorbild für andere Forstbetriebe und die Landwirtschaft. Auch die kulturellen und bildungstechnischen Aufgaben, die das Stift in vorbildlicher Weise übernommen hat, sind von herausragender Bedeutung für die gesamte Region. Das seelsorgerische Wirken wurde, trotz immer wieder auftretender massiver Probleme, mit großem Engagement aufrechterhalten und vertieft. Es ist mir eine besondere Ehre, dem Stift Admont aus Anlass seines 950-jährigen Bestehens herzlichst zu gratulieren und mich für die hervorragende Zusammenarbeit zu bedanken. Ich wünsche dem Stift, dem Konvent sowie allen Mitbrüdern weiterhin viel Erfolg sowie viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen auf dem Weg zum 1000-jährigen Jubiläum. Mögen eure Werke im Interesse des gesamten Bezirkes gelingen und Früchte tragen.
Christian Haider
Bürgermeister der Marktgemeinde Admont
Im heurigen Jahr dürfen wir in Admont gemeinsam mit dem Stift Admont ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Das Jubiläum „950 Jahre Stift Admont“ steht nicht nur für 950 Jahre Klosterleben innerhalb der Klostermauern von Admont, sondern es spricht auch viele andere wichtige Themenfelder in- und außerhalb von Admont an. Für die Marktgemeinde Admont und deren BewohnerInnen bietet das Stift Admont mit seinen vielfältigen Betrieben eine große Anzahl an bedeutsamen kirchlichen, wirtschaftlichen, kulturellen, touristischen und bildungstechnischen Einrichtungen und vor allem wichtige Arbeitsplätze in unserer Heimatgemeinde an. Das Stiftsgymnasium Admont (welches ich auch im vollen Umfang genießen und mit der Matura abschließen durfte) rundet das Bildungsangebot in unserer Gemeinde neben 3 Volksschulen, einer Mittelschule und der Landwirtschaftlichen Fachschule Grabnerhof im Bereich der allgemein bildenden höheren Schulen meisterhaft mit einem hohen Ausbildungsniveau ab. Die stiftischen Betriebe allen voran die „Admonter“ sind nicht nur weitum für ihre Produkte bekannt, sondern auch der größte Arbeitgeber in unserer Großgemeinde. Der Energieversorger „Envesta“ versorgt eine große Anzahl unserer Haushalte mit Fernwärme und Strom als wichtige Grundversorgung. Das unsere Gemeinde als Wohn- und Tourismusgemeinde eingestuft ist, ist vielen bekannt. Der Tourismus in Admont geht natürlich vielerseits neben unserem landschaftlichen Angebot rund um das Gesäuse mit dem kulturellen und touristischen Angebot vom Stift Admont einher. Als absoluter Besucherliebling steht die Admonter Klosterbibliothek an vorderster Stelle, welche in den letzten Jahren die Titelblätter sämtlicher bekannter Magazine geziert hat und viral um die Welt ging. Der Museumsbereich hat sich jedoch vor allem in den letzten Jahren einem Wandel der Zeit unterzogen und bietet mit seinen Ausstellungen und Sonderausstellungen (so auch im Jubiläumsjahr 2024) ein vielfältiges Angebot. Die kulturelle Entwicklung mit den verschiedenen Veranstaltungen hat auch viele AdmonterInnen mit auf die Reise zu bekannten KünstlerInnen genommen. Besonders stolz sind wir alle auf unser kleines aber umso feineres Familienschigebiet und Erholungsgebiet auf der Kaiserau. Die Geschichte aber auch die Gegenwart und hoffentlich auch die Zukunft zeigen das Zusammenwirken von Stift Admont und der Marktgemeinde Admont. Im Namen der Marktgemeinde Admont ist es mir daher eine besondere Ehre dem Stift Admont mit allen seinen Verantwortlichen, seinen Entscheidungsträgern aber vor allem auch den Mitarbeiter-innen zum 950- jährigen Bestandsjubiläum recht herzlich zu gratulieren und alles Gute für die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu wünschen. Ein steirisches Glück Auf!
Mag. Albert Wonaschütz
Prof. am Stiftsgymnasium Admont; Leiter des Kirchenchors
„Darum preisen wir Dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit“. Mit diesen Worten wird das „Sanctus“ eingeleitet, jener Teil des katholischen Messordinariums, in dem das Miteinander himmlischer und irdischer Liturgie sinnfällig zum Ausdruck kommt. Überdeutlich wird hier, welch großen Anteil Gesang und Musik am Geschehen des Gottesdienstes haben, sei es durch den einzelnen, der durch seinen Gesang aktiv teilnimmt, sei es durch einen Chor oder eine Instrumentalmusik, die stellvertretend für die Gemeinde Gottesdienst vollziehen. Diese theologische Prämisse begleitet jedes kirchenmusikalische Tun: Musik ist diesfalls Gottesdienst und nicht Konzert. Dadurch wurde aber auch etwas möglich, was man fast als ein singuläres Phänomen der großen christlichen Kirchen bezeichnen könnte: die Entstehung einer Kirchenmusik von riesigem Umfang und beispielloser Vielfalt. Große Namen sind mit ihr verbunden: Bach, Haydn und Mozart und eine endlose Reihe anderer verdienstvoller Komponisten der Vergangenheit und – ja, auch der Gegenwart. Das Stift Admont ist bei der Pflege der Kirchenmusik nicht abseitsgestanden, wie Archiv, Instrumente, die Geschichte des Klosters überhaupt bezeugen. Gerade in der jüngeren Vergangenheit und in unserer Zeit wurde vieles in dieser Richtung unternommen: Ich denke an den Neubau der Kirchenorgel vor 50 Jahren, die Einrichtung des Musischen Zweiges im Gymnasium, die Anstellung eines hauptamtlichen Organisten, die Vergabe von Kompositionsaufträgen (z.B.: Jakob Gruchmanns „Psalmenpassion“) und vieles mehr. Für mich als Leiter des stiftischen Kirchenchores und Musiklehrer am Stiftsgymnasium ist es Ehre und Freude zugleich, dieses Geschehen zu begleiten und mitgestalten zu dürfen. Wer jemals erlebt hat, mit welcher Hingabe junge Leute eine Schütz-Passion gestalten können oder die gestandenen Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores eine Mozartmesse ad maiorem Dei gloriam singen, kann diese Freude verstehen. Dem Stift ist zu danken für die erwiesene Großzügigkeit in allen Belangen der Kirchenmusik und – wichtiger als alles andere – für die Wertschätzung, die ich und die anderen Musikerinnen und Musikern immer wieder spüren konnten. Diese Wertschätzung wünsche ich auch allen meinen Nachfolgern, dann wird die Musik im Stift Admont auch in den kommenden Zeiten blühen und gedeihen.