Museale Kunstschätze, die weltweit größte Klosterbibliothek und die atemberaubende Landschaft des Nationalparks. Immer mehr Menschen verbringen einen Kurzurlaub in Admont und im Gesäuse, um die perfekte Kombination aus Kultur und Natur zu genießen.
Von Bettina Gruber
„Wir können uns über einen massiven Zuwachs an Urlaubsgästen freuen“, wie Mario Brandmüller, wirtschaftlicher Leiter des Stiftsmuseums und der Abteilungen Marketing und Tourismus, betont. In der vergangenen Sommersaison konnte die Erlebnisregion Gesäuse sogar ein Plus von rund 9 Prozent und damit die beste Gästesteigerung der Steiermark verzeichnen. Den Grund dafür sieht Brandmüller im „stimmigen Gesamtpaket aus Kultur und Natur, das in dieser Form nur hier in Admont und im Gesäuse geboten wird“, wie er sagt. Bereits 2017 sei das Stiftsmuseum mit einer neuen Marketingstrategie an den Start gegangen, die in den ersten vier Jahren die Zahl der Besuchenden um ganze 58 Prozent steigern konnte. Weiter zugelegt habe man mit der Errichtung eines eigenen Bereichs für Gotik und 2024 mit einem Relaunch des gesamten Museums. Ergebnis: „Im Jubiläumsjahr rechnen wir mit rund 66.000 BesucherInnen die das Stiftsmuseum besucht haben“, so Brandmüller. Besonders erfreulich: „Nicht nur die Anzahl, sondern vor allem auch die Aufenthaltsdauer unserer Gäste ist in die Höhe geschossen. Mittlerweile verbinden viele einen Museumsbesuch mit einem Kurzurlaub im Gesäuse von durchschnittlich drei Tagen“, freut sich der wirtschaftliche Leiter des Stiftsmuseums. Eine positive Entwicklung, von der auch regionale Betriebe profitieren.
Rund 30 kg Fisch aus der Region, zirka 10 Kisten Limonade von Gesäuseperle und 120 Liter Apfelsaft von Veitlbauer pro Woche: Ulrich Matlschweiger ist seit vergangenem Jahr Pächter des Stiftskellers und legt großen Wert darauf, „regional einzukaufen“, wie er sagt. Das gilt auch für Fleisch. Davon benötigt der Gastronom rund 700 Kilogramm pro Monat, um die Gäste des Stiftsmuseums kulinarisch zu verwöhnen. Auch dieses stammt aus dem Großraum Admont. Regionale Produkte werden jedoch nicht nur im Stiftskeller, sondern auch im Museumsshop vertrieben: Wurstprodukte der Fleischerei Pfeiler aus Kirchenlandl, Süßes von der Konditorei Stockhammer aus Admont, Geistreiches aus der Brennerei Koidl aus Trieben, Säfte von Veitlbauer aus St. Gallen und Kaffee von der Rösterei aus Admont. Schließlich „haben wir es uns zum Ziel gesetzt, Regionalität zu leben und damit lokale Partner zu stärken“, unterstreicht Brandmüller die Philosophie des Benediktinerstiftes.
Der wachsende Tourismus wirke sich somit positiv auf die heimische Wirtschaft und damit auch auf das Leben in der Region aus, so Brandmüller: „Neue Jobs entstehen, die Abwanderung nimmt ab und die Freizeitinfrastruktur kann ausgebaut werden. Das alles führt zu einer besseren Lebensqualität für die Menschen, die im Großraum Admont wohnen.“ Um neue Impulse zu setzen, konzentriere man sich in der Bewerbung der Region nun vermehrt auf die Benelux-Länder und auf Osteuropa, so Brandmüller. Erste Erfolge könne man schon jetzt verzeichnen: „Wir sprechen ein neues Publikum an, das sehr kulturaffin ist. Besonderen Anklang findet unser Angebot in Polen. Aus diesem Land kommen ganze zwanzig Prozent aller ausländischen Gäste, die das Stiftsmuseum und damit die Region besuchen“, betont der Marketingleiter.
Neben Admont und anderen Nationalpark-Gemeinden konnten auch jene Orte in puncto Nächtigungen zulegen, die durch die Fusion zum Tourismusverband Gesäuse dazugestoßen sind. Diese konnten teils sogar „überproportionale Ergebnisse erzielen“, wie Brandmüller unterstreicht, was einmal mehr zeige, „wie wichtig es ist, dass nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht. Denn es liegt klar auf der Hand: Die Region kann nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn wir unsere Kräfte bündeln und uns gemeinsam als große Urlaubsregion präsentieren, die vielfältiger und abwechslungsreicher kaum sein könnte.“