Play Art- Künste für alle 2021

Play Art - Kunst für Alle

Play Art – Kunst für Alle

Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Spezialsammlung “JENSEITS DES SEHENS”. Hierbei handelt es sich um Auftragskunst, die für Blinde und Sehende gleichermaßen zugänglich ist. Unter dem Fokus PLAY ART! haben wir diese weltweit einzigartige Sammlung beleuchtet. Kunst bringt Welten in Bewegung. 

Mehr über die Sammlung

PLAY ART . JENSEITS DES SEHENS. c Barbara Eisner B scaled
Play Art- Künste für alle 2021

INSELHÜPFEN IM MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

Die „Inseln“ sind Kunstwerke. Bereit, um mit allen Sinnen erobert zu werden. Eine multisensorische Ausstellung. Entdecken Sie lustvoll die Kunst unserer Zeit. Mit Hand, Herz und Hirn. PLAY ART! entfaltet eine Atmosphäre voll freudiger Erregtheit und Überraschung.

 

Ob im Alleingang, im Dialog, in Gruppen oder Teams. Erkunden Sie spielerisch die vielfältige Ideenwelt in der Kunst sowie die komplexen künstlerischen Lösungen. Lassen Sie sich berühren. Ob Groß oder Klein. Ja! Berühren ist erlaubt. Unbedingt empfehlenswert. Ob blind oder sehend. Das Spektrum reicht von einfachen skulpturalen bis zu hochkomplexen multimedialen Werken.

Die Sammlung

Diese Spezialsammlung ist ein eigenständiges Sammlungs-Modul innerhalb der Sammlung Gegenwartskunst. Sie umfasst derzeit 27 zeitgenössische Kunstwerke, die für Blinde und Sehende gleichermaßen zugänglich sind. Seit 2002 – als collection in progress im Aufbau – werden ausgewählte Künstlerinnen und Künstler damit beauftragt. Ganz im Sinne von MADE FOR ADMONT.

2012 wurde „JENSEITS DES SEHENS – Kunst verbindet Blinde und Sehende“ erstmals im Museum des Stiftes Admont der Öffentlichkeit präsentiert – anlässlich ihres 10jährigen Bestehens. Die Laufzeit wurde aufgrund der Nachfrage verlängert. Und – wir wollten es wissen: Blinde, Sehbeeinträchtigte, Sehende und Audiodeskriptoren wurden eingeladen, die einzelnen Kunstwerke sowie das Ausstellungsformat als Ganzes zu testen. 2013/14 wurde die Sammlung im „Zentrum Zeitgenössischer Kunst Winzavod“ in Moskau für drei Monate gezeigt und zur Diskussion gestellt; mit durchgehend positiven Reaktionen und nachhaltigen Effekten vor Ort. Ein Kunst-Ereignis, das hohe Wellen schlug – mit wiederholten Besuchen, mit Blindenvereinen und Schulklassen sowie mit Kindern, die ihren Eltern und Großeltern lustvoll den Zugang zur Kunst öffneten.

 

Art Sharing

Die Sammlung ist als proaktives Angebot konzipiert, blinde Menschen zum Diskurs über zeitgenössische Kunst einzuladen, zwischen Blinden und Sehenden einen grenzerweiternden Prozess des ART SHARINGs und des SPACE SHARINGs anzuregen. Die Sammlung bietet die Möglichkeit für die Begegnung unterschiedlicher Welten, für deren Austausch hin zu einer wechselseitigen Bereicherung. Voneinander Lernen im Miteinander-Sein und -Tun. Ein gemeinsamer Raum im Miteinander kann sich entwickeln. Sehende finden spielerisch ungewöhnliche Zugänge zur Kunst sowie zu verschiedenen Wahrnehmungsstilen und Wahrnehmungswelten. Die Sammlung thematisiert außerdem die sinnliche Erfahrungsqualität als eigene Kunstkategorie, als eigenen künstlerischen Wert. Durch dieses in ganz Europa einmalige Kunstprojekt wird ein neuer Zugang zu zeitgenössischer Kunst ermöglicht. Der gesamtleiblich erfahrbare Zugang zur Kunst lockt die Emotion, birgt ein hohes Erlebnis- und Entdeckungspotential und mobilisiert die Bereitschaft sich tiefer in die Kunst einzulassen.

Der Prozess

Als Zugang zu dieser speziellen Themenstellung setzen sich Künstlerinnen und Künstler auf unterschiedliche Art und Weise mit Blind-Sein bzw. Sehbeeinträchtigung auseinander. Im Dialog mit Betroffenen versuchen sie, diese Wahrnehmungswelt zu erkunden – und damit meist die eigene Wahrnehmung, das eigene körperliche Navigationssystem sowie die jeweils eigene künstlerische Produktion zu reflektieren.

Aus diesem Prozess entstanden Kunstwerke, die mehrsinnlich erkundbar und erfahrbar sind – unmittelbar. Das Spektrum reicht von einfachen skulpturalen über hochkomplexe multimediale Werke bis zu Arbeiten, die sich nur über den Dialog zwischen Blinden und Sehenden erschließen. Für alle Kunstwerke gilt das Motto: Berühren empfehlenswert! Ohne Handschuhe, ganz unmittelbar und direkt. Damit eröffnet sich die Möglichkeit einer atmosphärischen Annäherung an den künstlerischen Inhalt/an die künstlerische Idee. Es ist eine Einladung: das Angebot zur Interaktion anzunehmen, sich darauf einzulassen, einen Verbindungraum zu kreieren, lustvoll zu resonanzieren.

 

Play Art- Künste für alle 2021

Fazit

Die Feedbacks der international besuchten Ausstellungen sowohl in Admont als auch in Moskau bestätigen eine gewisse Einzigartigkeit und Einmaligkeit des Gesamtansatzes. Die Atmosphäre bestimmt eine freudige Erregtheit und Neugierde sowie einen Überraschungseffekt hinsichtlich des Angebotes und der unterschiedlichen Möglichkeiten der Aktivität und Information im Kontext eines Museums. Der Sammlungsaufbau sowie die Präsentationen in Admont und Moskau wurden wissenschaftlich begleitet und multimedial dokumentiert. Ein mehrjährig angelegtes Film-Projekt begleitet den Prozess der Rezeption. Gemeinsam mit Blinden und Sehenden wurde bis jetzt ein umfangreiches Know-how gewonnen und neuartige Ansätze in der Vermittlung und Rezeption entwickelt. Für die nächsten Jahre sind weitere mögliche Präsentationsorte aktiv im Gespräch.

Werke von: Thomas Baumann, Wolfgang Becksteiner, Adi Brunner, Hannelore Demel-Lerchster, Johannes Deutsch, Manfred Erjautz, Heribert Friedl, Matthias Gommel, Michael Gumhold, Stefan Gyurko, Maria Hahnenkamp, Julie Hayward, Tomas Hoke, Anna Jermolaewa, Karl Karner, Michael Kienzer, Karl Leitgeb, Michael Maier, David Moises, Werner Reiterer, Constanze Ruhm, Emil Siemeister, Gustav Troger, Norbert Trummer, Martin Walde, Hans Winkler, Fabio Zolly

 

Play Art- Künste für alle 2021
Play Art- Künste für alle 2021
jenseits des sehens 2 . ausstellung im contemporary art center winzavod moskau 20132014. c michael braunsteiner scaled
PLAY ART . JENSEITS DES SEHENS. c Barbara Eisner B scaled
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