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Admonter Marzizoni

Marzizoni ©Thomas Sattler

Admonter Marzizoni

Ein über 300 Jahre altes Rezept vom damaligen Abt Anton des Stiftes Admont findet als weltweit einzigartige Spezialtät wieder in den Museumsshop und fasziniert Besucher von Nah und Fern durch seinen besonderen Geschmack. 

Was war die größte Herausforderung bei der Herstellung der Marzizoni?

Dr. Sepp Hasitschka hat schon vor vielen Jahren dieses Rezept bei seinen Nachforschungen für sein Klosterkochbuch im Archiv des Stiftes Admont gefunden. Da ihm persönlich das Nachbacken nicht so richtig gelang, beauftragte er damals meinen Chef August Stockhammer, das Originalrezept nachzubacken. Weil es sehr schnell austrocknet, wurde dieses Produkt nie ins Programm aufgenommen. Vor 3 Jahren bekam ich den Auftrag, die Marzizoni für den Museumsshop zu produzieren. Da ich um die Probleme des Rezepts wusste, wollte ich diesen Auftrags anfangs nicht unbedingt. Nach Rücksprache durfte ich das Rezept ändern. Der Mandel- und Zuckeranteil entspricht dem Originalrezept. Um die Marzizoni allerdings haltbarer zu machen, verwenden wir einen großen Teil der Mandeln als Marzipan, dieser besteht aus zwei Drittel Mandeln und einem Drittel Zucker. Außerdem wurde die Gewürzmischung reduziert, um eine gewürzintensive, aber dennoch verträgliche Schärfe (Ingwer) zu erreichen. Zum besseren Konservieren verwenden wir weiße und rote Schokolade. Die Form und Farbe der Rauten entsprechen dem Stiftswappen. Für diese Umsetzung brauchten wir ca. 40 Versuche. Wir sind stolz, dass uns die Umsetzung in dieser Form gelungen ist, da wir damit ein einzigartiges Produkt, dass es in dieser Art nur bei uns gibt, herstellen können. Da wir Tür an Tür liefern, werden sie frisch auf Bestellung produziert.

Ein über 300 Jahre altes Rezept, geschrieben vom damaligen Abt Anton des Stiftes Admont, findet den Weg in die Konditorei Stockhammer und als fertiges Produkt zurück in den Shop.

Was ist so besonders an diesem Rezept und seinen Zutaten im Vergleich zu heutigen Backrezepten?

Die Benediktiner sind sehr gastfreundlich und bekannt dafür, gerne einen voll gedeckten Tisch zu haben. Da die höchsten Feiertage allerdings in die Fastenzeit fallen, konnten Sie mit diesem Produkt, obwohl sehr klein, ihren Gästen den Wohlstand zeigen. Alle Gewürze wurden zu diesem Zeitpunkt der Geschichte aus Indien importiert. Diese gelangten entweder über die Seidenstraße oder den Seeweg nach Mitteleuropa. Nicht umsonst wurden damals die Gewürze in Gold aufgewogen. Ebenso gab es in diesem Jahrhundert noch keinen Zucker bei uns, da die Zuckerrübe erst viel später zufällig für die Zuckerproduktion entdeckt wurde. Zucker wurde meist aus der Karibik als Zuckerrohr eingeführt. Bei uns süßte man mit Honig. Das gleiche gilt für Mandeln. Man sieht also, dass kein normal Sterblicher sich solche Zutaten hätte leisten können. Was heute Blattgold auf den für uns nicht erschwinglichen Lebensmitteln ist, waren früher eben exotische Gewürze.

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Marzizioni ©Thomas Sattler