Waren die immer schon so?

Temperamalerei - frater Simeon Grillenauer

WAREN DIE IMMER SCHON SO?

Persönlichkeiten des Admonter Mönchskonvents der Neuzeit

Pater Prior Maximilian OSB
Stiftsarchivar

950 Jahre Benediktinerstift Admont. „950 Jahre ein lebendiges Kloster“, formuliert es der gegenwärtige Abt Gerhard Hafner gerne, und er verwendet bewusst das Wort „lebendig“ und nicht die im monastischen Kontext eher geläufigere Formulierung „lebendes Kloster“. Die Klosterlandschaft Österreichs ist sowohl geprägt von ehemaligen Klöstern und deren beeindruckenden Bauten als auch von lebenden Gemeinschaften, die in ihrer je eigenen Tradition und Spiritualität versuchen, den Weg der Nachfolge Jesu zu gehen.

Ein „lebendiges Kloster“ – und jeder Versuch einer Definition auf Grundlage von Lexikaartikel sei hier vermieden – hat mich dazu verleitet, folgenden Artikel dem geneigten Leser im Jubiläumsjahr unseres Klosters mitzugeben. Lebendigkeit zeugt für mich von einer positiven Umtriebigkeit, von Breite, Interesse, Genie und Eigenheit, Lebens- und Glaubensfreude. Lebendigkeit ist mehr als nur am Leben zu sein. Die Kreativität des Heiligen Geistes schwingt hier ebenso mit, wie Humor, Neugierde, Wissen und Entfaltung der Talente. Der Admonter Konvent (=die Gemeinschaft der Mönche) hat diese vorgenannten Termini in den letzten 950 Jahren gelebt. Womöglich ist es mitunter das, was nach wie vor Männer in dieses Kloster zieht: Die Lebendigkeit und die mit ihr verbundene Offenheit.

In diesem Beitrag seien einige Admonter Benediktiner vor den Vorhang der stiftisch-historischen Bühne geholt. Nicht Namen, die man schon lange kennt; bei allem Respekt gegenüber P. Gabriel Strobl, Abt Irimbert, Abt Engelbert, Abt Urban, Abt Matthäus, Abt Koloman, oder meinen Vorgängern als Stiftsarchivare, P. Albert von Muchar, P. Jakob Wichner und P. Adalbert Krause. Es gibt viele andere Admonter Benediktiner, die in ihrer je eigenen Zeit und ihrem spezifischen Umfeld dieses Haus geprägt haben und weniger markante Spuren hinterlassen haben als jene vorhin Genannten. Genie und Eigenheit, Lebensfreude, Wissen, Neugierde und eine tiefe Treue zum Ordenshaus an der steirischen Enns zeichnete sie allesamt aus.

Stift Admont - Mönche im Rosarium © Stefan Leitner

Stift Admont – Mönche im Rosarium © Stefan Leitner

Parament 2

Parament

Die traditionellen Aufgaben der Admonter Benediktiner waren seit der Gründung des Klosters (1074) die Seelsorge und die Pädagogik. Daneben entwickelten manche Ordensmänner auch künstlerische Fähigkeiten. Frater Benno Haan ist als Paramentensticker wohl bekannt und seine Werke genießen höchste Anerkennung. Wenige Jahre nach seinem Tod legte 1724 ein anderer Laienbruder die feierlichen Gelübde in der Stiftskirche Admont ab: Frater Simeon Grillenauer.

Dieser 1694 geborene Bayer hatte ein Talent zur Pergament- und Miniaturmalerei. Er malte zahlreiche Heiligenbilder, umrahmt von üppigen und kunstvollen Blumenornamenten, oftmals mit stiftischen Liegenschaften und Schlössern im Hintergrund. Frater Simeons Werke zeugen von einer tiefen Religiosität sowie einer Liebe zum Detail und zur Schöpfung. Zwei Werke des Laienbruders lassen auch auf einen guten Humor des Künstlers schließen. Die beiden auf Pergament entstandenen Malereien beinhalten die Pflichten eines jungen Ordensmannes.

Das eine Gemälde zeigt einen jungen Mönch im Bett („In Lecto“) unter einer blau-karierten Tuchent liegend. Daneben steht ein Nachttisch mit Stunden- und Tintenglas darauf, im Hintergrund erkennt man ein Bücherregal. Die die Szene umgebende Ornamentmalerei, portalähnlich mit Girlanden und Engelchen, ist typisch für Frater Simeon. In Kartuschen finden sich lateinische Inschriften, darunter, dem Vanitasgedanken verpflichtet, „dem Tod und dem Grab eingedenk sein“ („De morte et sepulchro cogitare“), aber auch die praktische Anweisung, dass man „nicht über die Notwendigkeit hinaus im Bett bleiben soll“ („Ultra necessitatem in lecto non manere“). Das andere Bildnis weist auf die Pflichten des jungen Ordensmannes (kniend dargestellt) gegenüber dem Abt beziehungsweise dem Oberen hin („Officia subditi erga superiore“). Der thronende, das Pektorale tragende, Abt ist bekleidet mit der Kukulle und in Begleitung eines Engels, der die äbtlichen Insignien (Stab und Mitra) zeigt. Die Szene spielt vor einer apsidenähnlichen Kulisse, in der ein Mönch mit einem Besen die Spinnweben entfernt und ein anderer am Betschemel kniend ein Gebet verrichtet. In den sechs Kartuschen wird darauf hingewiesen, was der junge Ordensmann zu tun hat: Den Oberen wie einen Vater lieben („Superiorem amare ut patrem“), zu hören was er lehrt („Audire ut doctorem“) oder aber auch geduldig dessen Fehler ertragen („Ipsius defectus patienter ferre“). Frater Simeon Grillenauer ist übrigens auch der Schöpfer einer auf Pergament gemalten Innenansicht der Stiftskirche. Neben einer frühen Fotografie ist diese die einzige Darstellung der Admonter Abteikirche vor dem Brand und den darauffolgenden Abbrucharbeiten der Jahre 1865 bis 1868.1

 

1) Vgl.: Wichner, Jakob: Kloster Admont in Steiermark und seine Beziehungen zur Kunst, 133-134.

Ein künstlerisch tätiger Mönch des 20. Jahrhunderts war P. Erwin Ehweiner. 1908 in der stiftischen Pfarre Kalwang geboren, war er seit seiner Studienzeit lungenkrank und wiederholten Krankenhausbesuchen sowie monatelangen Aufenthalten in Lungenheilanstalten ausgesetzt. Die Sorge um einen frühen Tod war so groß, dass Erwin Ehweiner mit römischen Dispensen vorzeitig die einfachen und die feierlichen Gelübde ablegen durfte. Von Krankheit gezeichnet feierte er 1935 die Primiz in seiner Heimatpfarre. Durch inständiges Gebet schien 1938 eine Heilung geschehen zu sein, ein Ereignis, das er in handschriftlicher Form überliefert hat. Abtkoadjutor Bonifaz Zölss ernannte ihn im gleichen Jahr zum Pfarrer von St. Martin am Grimming. Gleich nach Kriegsende und mit der Wiedereröffnung des Stiftsgymnasiums wurde P. Erwin als Zeichenlehrer und Konviktspräfekt zurück ins Kloster beordert. 1958 erhielt er von Abt Koloman Holzinger die Weisung „getreuer Hüter unseres Heiligtums zu sein“ und wurde zum Pfarrer von Frauenberg ernannt. P. Erwin war ein begnadeter Zeichner: Viele Professurkunden seiner Mitbrüder wurden von ihm gestaltet, ebenso die zum Teil bis heute in Verwendung stehenden Siegel von Frauenberg, Admont und anderer Pfarren. Der Entwurf des Allianzwappens des Abtes Koloman Holzinger stammt aus seiner Hand, wie auch eine Vielzahl an gedruckten Gruß- und Postkarten mit Abbildungen des Klosters, der Bibliothek, der Heiligen Hemma, und vielem mehr. Gezeichnet von seiner Lungenkrankheit starb P. Erwin Ehweiner im Oktober 1970 im 62. Lebensjahr. 2

Der Musik, besonders der Kirchenmusik, fühlten sich viele Admonter Benediktiner hingezogen. Zahlreiche Mönche wirkten als Organisten, Chorleiter und Komponisten an der Stiftskirche und darüber hinaus. Ein Vertreter dieser musikalisch tätigen Ordensmänner war P. Philipp Pusterhofer. 1748 in Leoben geboren, absolvierte er das Gymnasium in Admont und trat schließlich in die Gemeinschaft der Benediktiner ein, an die er sich 1767 durch die Profess ewig band. Aufgrund seiner ausgezeichneten musikalischen Begabung wurde er vom kunst- und musikliebenden Abt Matthäus Offner zum Regenschori des Stiftes ernannt. Zu verschiedenen Anlässen führte er in den folgenden Jahren größere musikalische Werke auf und stand den Studenten bei den Darbietungen dramatisch musikalischer Spiele im damals blühenden Studententheater hilfsbereit zur Seite. Nach zehn Jahren des musischen Schaffens wurde er zum Kaplan von St. Gallen ernannt. In diesen fünf Dienstjahren übernahm er auch dort den Kirchenchor, ehe er wieder für drei Jahre ins Stift als Sonn- und Feiertagsprediger zurückkehrte. Die im Josephinismus neu errichtete Pfarre und Pfarrkirche zu Gams wurden ihm als ersten Seelsorger anvertraut. Über zehn Jahre ging P. Philipp dieser – anfangs schwierigen – Tätigkeit nach und blieb daneben der geliebten Musik stets treu. Ein Augenleiden, womöglich ausgelöst durch das viele Komponieren, führte dazu, dass er als Beichtvater nach Frauenberg versetzt wurde. 1802 kehrte er fast erblindet in das Stift Admont zurück, wo er zwei Jahre später, im Alter von 56 Jahren, verstarb. Seine Totenrotel rühmt ihn nicht nur als glänzenden Musiker, sondern auch als geliebten Mitbruder: „Vir optimus, animarum venator et confratrum suorum amor. Artis musicae peritissimus.“ Sein musikalisches Schaffen ist umfangreich und wurde gerade im 19. Jahrhundert in den stiftischen Pfarrkirchen zur Aufführung gebracht: 164 Gradualien, vier Offertorien, ein Tantum ergo, zwei Vespern, neun Hymnen, fünf marianische Antiphonen, sowie mehrere Messen und Festkantaten. Seine Kompositionen sind musikalisch einfach, aber sehr gefällig und daher von den Chören der Landkirchen gerne gesungen worden. 3

 

2) Stiftsarchiv Admont: AT-ABBA Aaa-143.

3) Vgl. Wichner, Jakob: Zur Musikgeschichte Admonts, 47.

Temperamalerei - frater Simeon Grillenauer

Temperamalerei – frater Simeon Grillenauer

Das Interesse für verschiedene Sparten der Wissenschaften scheint den Admonter Benediktinern in die Wiege gelegt worden zu sein. Seit der Gründung finden wir zahlreiche Konventmitglieder, die sich als Philosophen, Theologen und Historiker einen Namen gemacht haben, bis heute die Forschungswelt interessieren und durch ihre Werke nachhaltig prägen.

Ein bisher wenig rezipierter Wissenschaftler war P. Anton Hatzi (1816-1897). Er wirkte im Auftrag seines Klosters als Gymnasiallehrer in Judenburg beziehungsweise in Graz und war an beiden Orten für seine übergroße Strenge bekannt und geachtet. Als Mitglied mehrerer botanischer Vereinigungen pflegte er sein Fachwissen sein ganzes Leben lang. Seine akribischen Aufzeichnungen „Botanische Ausflüge“ zeugen von der Liebe zur Naturwissenschaft. Ein weiterer Schwerpunkt seines Lebens war die Verwaltung der großen Propstei Unterzeiring am Triebener Tauern. Dieser wichtige stiftische Wirtschaftsbetrieb brachte es mit sich, dass er das schmucke Propsteischloss Zeiring bewohnen durfte, die Gottesdienste in der St. Agatha-Schlosskapelle zelebrierte, aber auch in den nahen Pfarrkirchen von St. Oswald und Oberzeiring priesterlich aushalf. Wie bereits als Gymnasiallehrer war sein Wirken als Gutsverwalter von äußerster Penibilität geprägt. Sein umfangreiches Tagebuch „Acta dierum in Zeiring“, das er 1875 begonnen hatte und bis 1891 fortführte, besteht aus mehreren Teilbänden. Es gewährt spannende Einblicke in die Abläufe eines Gutsbetriebes im ausgehenden 19. Jahrhundert. P. Anton beschreibt darin nicht nur seine alltäglichen Besorgungen, sondern auch das Verhältnis zu den Mitarbeitern, Knechten, Mägden und den benachbarten Bauern. Akribisch genau führte er Buch über die verrichteten und anstehenden Arbeiten. Anscheinend wurde die strenge Sonntagsruhe auch einige Male durchbrochen, denn er erwähnt eine wichtige Dienstbesprechung am Sonntag, dem 28. Februar 1875: „Messe gelesen […]. Lange Conferenz gehalten mit dem Mair bezüglich der Arbeiten dieser Woche: Dreschen, Kornputzen, Mistführen, Ankauf eines Mistschlittens, Mühlfuhren, Schmiedarbeiten und gesamter Getreideausdrusch seit Jänner 1875. Alle diese Dinge mir genau notiert.“ Der Botaniker P. Anton entwickelte in den Jahren seines Wirkens als Verwalter der Propstei Zeiring großes Fachwissen in landwirtschaftlichen Belangen, was ein weiterer Eintrag im Tagebuch, am 12. Mai 1876, belegt: „Der vulgo Wehner bringt eine Kalbin zum Bespringen durch den kleineren Stier, was ich für die Zukunft dem Futterer untersage. Derselbe frägt um Viehauftrieb an, der ihm nicht bewilligt werden kann. Der Kleesaat unter dem Haber beigewohnt, welche kaum vollendet war, als es auch wieder zu regnen begann, so dass das Eineggen derselben unter die Habersaat unterbleiben musste. Fortsetzung des Kartoffelanbaues auf dem Stadlfelde.“ 4

 

4) Stiftsarchiv Admont: AT-ABBA Aaa-39; AT-ABBA Aaa-24b.

Ein anderer Naturwissenschaftler, der gegenwärtig im Interesse der universitären Forschung steht, war P. Gotthard Wisiak (1783-1840). Als Lehrer am Stiftsgymnasium richtete er im Stiftsgebäude ein „Physikalisches Kabinett“ ein, das leider dem Klosterbrand 1865 zum Opfer fiel. Als Wissenschaftler war P. Gotthard zutiefst der Meteorologie verpflichtet. Seine Wetterberichte und Messungen machen ihn in diesem Sachgebiet zu einem der Pioniere in Österreich. Ausgestattet mit den notwendigsten Instrumenten notierte er von 1814 bis 1818 an 1.576 Tagen täglich um 8, 15, 22 Uhr Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beobachtungen zu Wind und Witterung. Das Stiftsarchiv verwahrt neben statistischen Auswertungen auch umfangreiche Monatsberichte, die vom umtriebigen P. Gotthard nie veröffentlicht worden sind. Neben dem Interesse für Meteorologie beschäftigte sich dieser Mönch auch intensiv mit Mathematik und Chemie. 5

Tagebücher, wie jenes des oben erwähnten P. Anton Hatzi, zählen zu den wertvollen Quellen eines Klosterarchives. Leider sind in Admont nur wenige Diarien erhalten geblieben. P. Benedikt von Wellacher führte als Seelsorger in Hall ein Tagebuch, dass die „merkwürdigsten Vorkömmnisse in der Pfarre Hall“ der Jahre 1699 bis 1718 überliefert, das „Ephemerides Hallenses“. Der aus dem niederen Adel stammende P. Benedikt wurde 1659 in Graz geboren und trat, wie sein Bruder Gregor, in das Benediktinerstift Admont ein, wo er 1679 die Profess ablegte. Er wirkte als Vikar von Hall und später als Pfarrer von Johnsbach, wo er 1733 im 74. Lebensjahr verstarb. Seine Aufzeichnungen über das barocke Pfarrleben in Hall zeugen von einer großen Liebe zu den Menschen dort. Die Haller-Wallfahrt war gerade an ihren Höhepunkt angelangt: Tausende Pilger fanden sich alljährlich in der Heiligkreuzkirche ein. P. Benedikt berichtet von zahlreichen Festgottesdiensten mit den Admonter Äbten und Mönchen, gerade auch am Fest der Kreuzerhöhung. Daneben sind Auszüge aus seinen Predigten festgehalten, wie auch pfarrliche Ereignisse und Feierlichkeiten der Gewerkefamilie Schröckenfux, die stets Gönner der Haller Kirche waren. 6

Wenn am Beginn dieses Artikels von Genie und Wahnsinn die Rede war, gehört der folgende Admonter Mönch wohl eher der zweitgenannten Kategorie an: P. Wilhelm Curti de Francini

5) Stiftsarchiv Admont: AT-ABBA Aaa-23a.

6) Wichner, Jakob: Kloster Admont und seine Beziehungen

zur Wissenschaft und zum Unterricht, 136.

Pater Wilhelm Curti de Francini OSB

Pater Wilhelm Curti de Francini OSB

Im Jahr 1788 fand in Admont eine Abtwahl statt. Diese war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Einerseits herrschte gerade Kaiser Joseph II., der mit seinen Klosterreformen freie Abtwahlen nicht oder kaum genehmigte. Andererseits war es die erste Abtwahl in Admont ohne die Beteiligung beziehungsweise Anwesenheit des Erzbischofs von Salzburg (Admont und ein großer Teil der Obersteiermark gehörten seit 1786 zur neuen Diözese Leoben). Schließlich gab es auch größere Irritationen aufgrund eines wahlberechtigten Mönchs, der kurz vor der Wahl spurlos verschwand. Johannes Nepomuk Josef Anton Curti de Francini, aus einer alten venezianischen Adelsfamilie stammend, wurde 1742 in Graz geboren und legte 1761 mit dem Ordensnamen Wilhelm in Admont seine Profess ab. Fünf Jahre später wurde er zum Priester geweiht.7 In der 1788 erstellten Konventliste wird er als „vom Ordinariate aus nicht anwendbar“ 8  bezeichnet und galt sogar als suspendiert. So tauchte im Zuge der Abtwahl die Frage auf, ob er überhaupt das Wahlrecht besäße. Das erwähnte P. Gotthard Kuglmayr, der spätere Abt, in einem Brief an den Superior von Maria Plain, dem Admonter Konventualen P. Gebhard Geist: „Im Katalog ist der Nahme des P. Guilielm noch nicht weggelassen, ob er schon von unserem Herrn Bischofe suspendiret ist, welcher die Suspension auch für diesen Akte hart auflösen wird, da P. Guilielm im Geheim vom Stifte entwichen ist.“ 9  Dieses „Entweichen“ dauerte einige Monate an, danach kehrte P. Wilhelm nach Admont zurück. Wenig später finden wir ihn als Kaplan in Frauenberg, in dessen Pfarrhof bis in die Gegenwart sein Portrait aufbewahrt wird. Man soll nicht von Bildern auf die jeweilige Person schließen, doch birgt dieses Gemälde doch einen Hauch an Eigenartigkeit.

Die in diesem Artikel in Auszügen gebrachten biographischen Schlaglichter auf einige Admonter Benediktiner stehen repräsentativ für unzählige Mönche, die seit der Gründung des Klosters 1074 bis in die Gegenwart gelebt und gewirkt haben. „Waren die immer so?“, als fragende Überschrift dieses Beitrages, kann beantwortet werden mit: Ja, sie waren immer so, die Admonter Mönche! Freilich sind Forschergeist, Wissenschaftlichkeit, Interesse, Genie und Eigenheit nicht nur auf den Konvent von Admont anwendbar, sondern auf alle anderen Ordensgemeinschaften. Die Offenheit und Breite in den Aufgaben des Stiftes Admont, haben aber durchaus einen Nährboden gegeben, zur Entfaltung der Talente und Interessen der Benediktiner.

 

7) Vgl. Professbuch Stift Admont (unveröffentlicht).

8) Diözesanarchiv Graz-Seckau, 54-a-3/1. Graz, 2. 6. 1788.

9) Archiv der Erzdiözese Salzburg, 4/19/21. Admont, 4. 10. 1787.

Grußkarte Hl Hemma von Gurk von Pater Erwin Ehweiner OSB
Siegel der Pfarre Frauenberg an der Enns von Pater Erwin Ehweiner OSB
Pater Anton Hatzi OSB
Parament 2